Ein Hoch auf die Azoren
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São Miguel für Singles und Alleinreisende im Oktober 2024

Sonntag: Nach einem Direktflug von Frankfurt nach São Miguel, holte uns bei 23° und zu einer um zwei Stunden früheren Ortszeit eine gut gelaunte Guide namens Triin vom Flughafen ab. Sie stammt aus Litauen, lebt seit vielen Jahren auf der Insel und spricht sehr gut Deutsch. Nach dem Einchecken in einem Hotel in Ponta Delgada, der Hauptstadt der Azoren, gab es ein Abendessen und Getränke nach Wahl in einem nahen Restaurant. Es war die erste Gelegenheit einen prickelnden Vinho verde oder einen azoreanischenen Wein (z. B. Frei Gigante, Terras de Lava) zu probieren. Dieser aus fruchtbarem Vulkanboden stammenden Azoren-Wein ist bei uns schwer erhältlich, die typische Rebsorte heisst Verdelho.

Montag: Am Vormittag begann es eher lässig mit einer Walbeobachtungs-Tour. Man bestieg frohgemut und voller Erwartung ein Motorschiff und sah bald große und kleine Delphine, für die das Wettrennen mit unserem Schiff eine willkommene Abwechslung war. Zu sehen bekamen wir keine großen Wale, aber Delphine gehören zur Gruppe der Walfische.

Es folgte eine Führung durch das historische Zentrum von Ponta mit Altstadtgassen und Markthalle. Mir gefiel besonders das kunstvolle Pflaster aus Basalt und Granitstein. Zum Schluss machten wir eine Visite im botanischen Garten.

Mit 14 Gästen einen großen Tisch zu finden ist schwer und so teilten wir uns abends in kleinere Gruppen auf. Unsere WhatsApp-Gruppe mit Vorschlägen und Standortmitteilungen machte das Organisieren der abendlichen Treffs recht leicht, ebenso den Austausch von Fotos.

Am Dienstag machten wir unsere erste Wanderung. Es ging durch einen tropisch anmutenden Wald zum Lagoa do Fogo. Durch das wechselhafte Wetter mit kurzen Regengüssen wächst auf den Azoren alles grüner und üppiger. Um so erstaunlicher, dass Mitteleuropa dieser kleinen Inselgruppe viele unserer Hochdruckwetterlagen zu verdanken hat. Wir schafften 11 km, 370 Hm in drei Stunden, nicht schlecht für den Anfang.

Zum Abschluss badeten wir im erfrischenden, kühlen Atlantik. In einem Lokal am Strand bekamen wir unser spätes Mittagessen mit einer Auswahl an Fisch, Fleisch oder Vegetarisch. Ich empfehle als Dessert die kleinen Mandelkuchen zu probieren, die in den Restaurants in der Glasvitrine liegen. Zurück in Ponta degustierten wir zum Abschluss des Tages in verschiedenen Vinotheken die flüssigen Schätze von den Inseln mit Unterstützung von Tapas oder einer Platte mit lokalen Käsen.

Am Mittwoch fuhr unser Kleinbus in den Westen der Insel zur beeindruckenden Caldeira (Kraterrand) von Sete Cidades. Vulkanausbrüche ließen diese riesigen Kraterseen entstehen.

Die Zwillingsseen, der „Grüne See" und der „Blaue See“, sind ein bekanntes Motiv der Azorenwerbung, wetterbedingt heute ohne starke Färbung. Unser Weg führte entlang des Kraterrandes und wir hatten spektakuläre Ausblicke, ehe wir zum Mittagessen in Sete Cidades abstiegen.

Die Tageswerte waren 10km, 150 Hm, 4h

Am Nachmittag besuchten wir den westlichsten Punkt von Sao Miguel. Triin verbot uns hier das Baden, denn beeindruckende, haushohe Breschen spritzten über das Lavagestein, es waren magische Momente. Ein weiteres Highlight des Tages war der Besuch eines Lost place der Insel in Sete Cidades: Das ehemalige Luxus Hotel mit Graffiti verzierten Wänden ist öffentlich zugänglich und eine echte Grusel-Ruine.

Auf der Rückfahrt besuchten wir eine Ananasplantage, in der wir in Treibhäusern die Wachstumsstadien der heimischen Ananas besichtigten. Die Frucht von den Azoren ist kleiner und süßer als die bei uns bekannten brasiianischen Importe und ein ideales Mitbringsel.

Am Donnerstag zogen wir samt Gepäck in ein Hotel nach Furnas um, mit seinen mineralischen Quellen ein bekannter Kurort. Hier brodelt es kochend heiß aus dem Vulkanfels, wie geschaffen zum energieeffizienten Zubereiten von Speisen. Zunächst marschierten wir zum Lagoa von Furnas meist bergab, zwischendurch gab es eine kleine Regendusche. Typisch für die Insel sind üppige Hortensiensträucher am Wegesrand. Das Tageswerk war: 8 km, 100 Hm, 3h

Am See schauten wir beim Ausheben eines Kochtopfes mit unserem Mittagessen zu. In einem auch von Portugiesen gut besuchten Lokal bekamen wir das traditionelle Gericht „Cozido das Furnas" mit Wurst, Rind-, Schweine- und Hähnchenfleich sowie Gemüse. Durch das lange Garen mit Niedrigtemperatur behält das Fleisch seinen Geschmack und das Gemüse den Biss. Wir waren so gesättigt, dass ein Abdendessen erneut entfallen konnte.

Am Freitag war ein Tag zur freien Verfügung.Triin hatte uns Tips zur Freizeitgestaltung gegeben: See, Canyoning oder Kanufahren, Lustwandeln im Exotenpark oder Schwimmen im Thermalschwimmbad. Hier keine neuen Badesachen tragen- das eisenhaltige Wasser färbt ab! Abends ging es in diverse Restaurants von Furnas. Eine Gruppe schwärmte von einem Erlebnislokal, eine andere von einem feinen Restaurant im Park, in dem es den besten Bacalhau Portugals geben soll. Das Essengehen ist hier erschwinglicher als in Deutschland.

Am Samstag war der Plan, der Nordküste entlang mit tollen Blicken auf den Atlantik zu wandern

(6,8 km, 170 Hm, 4:15h). Eine Welle verschlang einer Teilnehmerin einen Wanderstiefel, den sie in der Hand getragen hatte. In Maia erwarteten uns unsere Kleinbusse, die uns zum Abschiedsessen in ein Restaurant brachten. Es gab nach der Vorspeise ausladende Fleisch- oder Fischplatten mit Gemüse, so dass ein Abendessen erneut überflüssig wurde.

Anschließend besuchten wir Europas einzige Teeplantage Chá Gorreana an der Nordküste.

Das besondere Mikroklima dieser Region- hohe Luftfeuchtigkeit bei ganzjährig frostfreien Temperaturen plus mindestens einer „Dusche“ täglich- ist ideal für die Teepflanze.

Am Sonntag mussten wir schon frühmorgens die grünste Insel der Azoren verlasssen. Unsere Busse standen pünktlich um 4:15 bereit, uns abzuholen. Alle Fahrten klappten stets auf die Minute, die Pünktlichkeit wäre ein Vorbild für die Deutsche Bahn. Der Rückflug war dank des Jetstreams eine Stunde kürzer als der Hinflug und dauerte 3:30h.

Zuletzt meine Empfehlungen

Mitzunehmen sind hohe Wanderstiefel, Regenschirm und –schutz, einen alten Badeanzug, Trinkflasche, Brotbox, ev. Energieriegel, b.B. Wanderstöcke und für das Walfischboot eine Tablettenpackung Reisegold für zur Seekrankheit neigenden Personen.

Alle Reiseberichte zum Reiseziel "Single Wanderreise auf São Miguel"

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