Reisebericht: Wanderlodge Safari


Namibia Reisebericht Mai 2019
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Flackernd lodert das Feuer auf und man riecht den typischen Geruch von verbranntem Holz. Der Wind ist warm und so leicht, dass man nur das Knistern des Feuers hört.

Leise erklingen die ersten Gitarrentöne und die dunkle Stimme von Jan, unserem Guide, ertönt. Der Blick geht hoch auf die beleuchtete Wasserstelle der Hohenstein Lodge. Der Moment ist magisch und wir fühlen uns eins mit der Natur. Jeglicher Stress ist im Moment weit weg und wir genießen die Zeit hier in vollen Zügen. Es ist fast Halbzeit unserer Reise…

Aber von vorne.

Gespannt sitzen wir, das sind mein Mann Sebastian und ich, am Frankfurter Flughafen und freuen uns, dass es nun endlich losgeht. Einen „Frosch“ hatten wir schon dort kennenlernen können, die restliche Truppe, insgesamt sind wir 11, dann in Windhoek. 

Nach einem ruhigen Nachtflug und einer ebensolchen Landung in Windhoek werden wir von unserem Reiseleiter Jan herzlich in Empfang genommen. Noch schnell Geld umgetauscht und mit Kaffee versorgt und schon geht es los.

Erster Stop in Windhoek, was ich erstaunlich sauber fand. Auch das übrige Land ist bis auf einige seltene Stellen sauber und gepflegt. Die restlichen Stunden fuhren wir, dann doch ein wenig erschöpft vom Flug, in Richtung unserer ersten Lodge durch karges Land und nicht nur einer hat sich gefragt ,was wir hier eigentlich sollen. 

Zwar erheben sich links und rechts majestätisch die Berge bei strahlend blauen Himmel, aber gefühlt waren wir die einzigen auf einer sehr langen Schotterpistenstraße mitten im Nirgendwo.

Gegen Nachmittag erreichten wir endlich unsere erste Lodge und wurden direkt positiv gestimmt. Mit traumhaften Ausblick in die weite Ebene, unweit einer kleinen Wasserstelle und kleinem Pool bezogen wir für die ersten 2 Tage die gemütlichen, rustikal aus Naturstein erbauten Bungalows. 

So endete der erste Tag in einem neuen Land mit super leckerem Essen und einer wunderbar harmonisierenden Gruppe. An der Wasserstelle schnaubten die Oryxantilopen und begrüßten uns als Wappentier von Namibia auf ihre Art.

Der nächste Morgen begann früh …

sehr früh … in Richtung Sossusvlei. Es war noch dunkel, als wir die Straße entlang fuhren, aber dann ging die Sonne auf und mit ihr begann ein farbenprächtiges Spektaktel , das sich sekündlich änderte. 

Die Sonne nutze dabei den Himmel und die Berge als Leinwand, um sich ständig neu zu präsentieren. Spielerisch, absichtslos färbte sie die Gegend in ein krachendes Farbspiel, zog goldene Ränder um die Berge und erstrahlte in einem Glanz, der schlicht überirdisch zu sein schien.

Wo wir gestern noch dachten, dass wir die einzigen sind, müssen wir heute erstaunt feststellen, dass der Sossusvlei mehr als beliebt ist. Von überall her kamen Busse und Autos und vor dem Nationalpark wurde es richtig voll. Aber typisch Frosch ist man stets abseits und trotzdem mittendrin. Eine kurze Strecke mit einem Allradfahrzeug auf tiefem Sand zurückgelegt und schon ist es wieder ruhig. 

Es geht los zum „Big Daddy“, einer der höchsten Dünen der Welt. Der Aufstieg ist anstrengend, wird aber belohnt mit einem tollen Blick. Die Dünenlandschaft erhebt sich schimmernd mit scharfen Konturen und glatten Sandflächen wie hoch aufragende Alpengipfel. 

Kurzes Innehalten und dann ging es wieder bergab … runterlaufen ins Death Vlei. Und mit Runterlaufen meine ich runterlaufen! Der eine mit federnden Schritten, der andere mit einer Geschwindigkeit, wo man Angst haben musste, kopfüber in den Sand zu stolpern. Ein tolles Erlebnis!

Auch am nächsten Morgen ging es früh los. 

Auf der Fahrt zum Namib Naukluft Nationalpark sahen wir noch ein Bergzebra mit Fohlen. Leider war der geplante Olive Trail kurzzeitig geschlossen, so dass wir kurzerhand den Waterkloof Trail liefen. Der 18 km lange, anspruchsvolle Trail schlängelt sich am Anfang durch Bäume und Gräser entlang eines ganzjährig gefüllten Bachlaufs. Dort konnten wir auch Paviane beobachten. 

Weiter ging die Wanderung durch beeindruckende Berglandschaften hinauf auf einen Gipfel, von dem man einen tollen Ausblick auf die Naukluftberge genießen konnte. Nach 8 Stunden und diversen Pannen wie lose Schuhsohlen, umgeknickter Fuß und Einschlagen des falschen Weges kamen wir erschöpft, aber glücklich am Bus an. Der Tag endete für viele direkt nach dem Abendessen.

Auch der nächste Tag kam anders als erwartet. 

Nach dem Frühstück ging es los nach Solitaire, einer privaten Kleinstsiedlung mit dem leckersten Apfelkuchen in ganz Namibia, so sagt man. Malerisch stehen Autowracks in der Gegend und Erdhörnchen sitzen vorwitzig im heißen Sand. Weiter gings in Richtung Kuiseb Canyon, einer Mondlandschaft. 

Doch plötzlich machte Jan eine ungewollte Vollbremsung. Die Bremse blockierte den Reifen…. Rien ne va plus …nichts ging mehr. Wir mussten auf einen Ersatzbus warten. 5 Stunden mitten in einer Wüstenlandschaft und die Sonne knallte erbarmungslos von oben hinab. 

Wer jetzt aber denkt, dass dies das Schlimmste wäre, kennt unseren Reiseleiter noch nicht. Wir nutzten den Schatten des Busses, um kurzweilig lustige Geschichten von seinen Touren und Interessantes von Tieren, Menschen und Kulturen von Namibia zu erfahren.

Mit Gejubel wurde unser neuer Bus empfangen, schnell umgeladen und auf direktem Weg nach Swakopmund. Pünktlich zum Abendessen kamen wir dort an und so endete der Tag trotzdem fröhlich in einem leckeren Fischrestaurant.

Nach einem ausgiebigen Frühstück hatten wir am Tag 6 unserer Reise die Biketour durch die Township Mondesa, einem Stadtteil von Swakopmund. Mit einem Besuch eines Kindergarten, einer Medizinfrau und Stop zu einer traditionellen Ovambo Mahlzeit mit A-capella-Gruppe endete die interessante Tour mittags. 

Den freien Nachmittag nutzen ein paar von uns für einen Rundflug mit einer Cessna entlang des Kuiseb Trockenflusses über die Wüste zu den Schiffswracks und einer stillgelegten Goldmine, an der Küste mit hunderten von Flamingos und Robben entlang zu den Salzpfannen und Walvis Bay zurück nach Swakopmund. Witzig war der Moment, wo wir über „Big Daddy“ geflogen sind, der natürlich von allen eifrig fotografiert wurde.

Nach einer weiteren Nacht in der Pension a la mer...

...fuhren wir am 7. Tag weiter zur Spitzkoppe mit seinen Gesteinsformationen und ersten Felsmalereien. Auch hier konnten wir mehrere Stunden in den Bergen wandern, bzw. klettern und die Landschaft und Stille bewundern. Zwei Nächte in der Hohenstein Lodge lagen vor uns.

Nach einem wunderschönen Abend mit durchgehend leckerem Essen saßen wir noch lange am Lagerfeuer. 

Am nächsten Morgen ging es früh hoch in die Berge zu den Mineralschürfern. Dafür wurden wir von Moses durch den Park gefahren. Strauße kreuzten unseren Weg. Moses stieg aus und sagte zu dem einem Strauß „tanz für mich“ und tatsächlich … der Straußenhahn kam, breitete seine Flügel aus und zeigte seine ganze Pracht. 

Dachten wir noch, wie geschickt Moses mit dem Tier umging, erfuhren wir später, dass er den Strauß wohl immer geärgert hatte und der „Tanz“ somit ein typisches Imponiergehabe war. Den Nachmittag konnten wir entspannt am Pool verbringen oder auf eigene Faust verschiedene Wandertouren auf dem ca. 8.000 ha großen Gelände machen.

Der zweite Teil unserer Reise begann und mit ihm änderte sich spürbar die Vegetation der Landschaft. 

Es wurde insgesamt grüner, Bäume säumten den Weg und auch die Tierwelt änderte sich.

Auf der Fahrt in Richtung Etosha gab es einen Stop mit Übernachtung bei Twyfelfontain. Berühmt für seine Felsmalereien, wie die „White Lady“ und seine Felsgravuren. Wir besuchten das Living Museum der Damara, die uns ihre Welt ein wenig näher brachten. Es war gefühlt die heißeste Zeit auf unserer Reise und so waren wir dankbar in der Twyfelfontain Country Lodge in den kleinen, aber schönen Pool springen zu können.

Am nächsten Morgen ging es früh weiter und mit mehreren interessanten Zwischenstopps, wie einem Spaziergang durch den versteinerten Wald und Essenspause unter schattenspendenden Bäumen in Outjo, kamen wir nachmittags an unserer Etosha Safari Camp Lodge an. Wir bezogen die gemütlichen und freundlichen Lodges und trafen uns zum Sundowner auf einer nahegelegenen Terrasse.

Auch Tag 11 startete sehr früh. 

Mit Rodney, unserem heutigen Guide konnten wir den ganzen Tag einen Game Drive im Etosha Nationalpark genießen. Es war einfach fantastisch. Direkt am Anfang konnten wir ein seltenes Spitzmaulnashorn mit Nachwuchs beobachten. Danach erfuhr Rodney über Funk, dass Löwen gesichtet wurden und gab Gas. Leider waren wir nicht die einzigen dort und es gab ein ziemlich unangenehmes Gerangel an der Stelle wo die schlafenden Löwen lagen. 

Wir wollten schon weiterfahren, aber Rodney lachte und sagte: „In Deutschland haben sie die Uhr, in Afrika die Zeit“ So warteten wir in zweiter Reihe am Rand und tatsächlich. Auf einmal sahen wir Gnus und eine riesige Zebraherde auf uns zukommen. Das fanden die Löwen auch interessant, standen auf und bewegten sich in unsere Richtung. So hatten wir auf einmal den Jackpot gezogen und die Pole Position gewonnen.

Irgendwann sind wir zu einem anderen Wasserloch gefahren. 

Außer uns standen vielleicht 1 oder 2 andere Autos noch dabei, es war herrlich ruhig. Ein paar Zebras und Kudus standen rum und ein einzelner Elefant war dabei, in die Wildnis abzutauchen. Rodney bemerkte an der Reaktion der Tiere, dass irgendwas da noch war. 

Wir hatten gelernt und blieben an Ort und Stelle und bekamen unsere Lunchpakete, gerade als eine Gruppe von mehreren Giraffen anmutig den Weg zur Wasserstelle antraten. Die Zeit schien stehen geblieben zu sein. 

Nachdem die Giraffen weg und auch unser Lunch schon längst verputzt war, kam mein persönlicher Höhepunkt der Reise anmarschiert. Eine riesige Elefantenherde kam gemächlichen Schrittes auf das Wasserloch zu, trank , planschte und genoss sichtlich das kühle Wasser.

Nach Etosha und einer Nacht in der Mokuti Etosha Lodge fuhren wir bis zum Waterberg und zur Wilderness Lodge. 

Und der Name war Programm. Abends lernten wir Olaf, das Stachelschwein kennen und ein riesiges Breitmaulnashorn stand mitten im Camp und graste seelenruhig keine 5 Meter von uns entfernt. Den nächsten Tag nutzen wir, um Wanderungen zum Viewpoint und dem Dassie & Andersson Trail im Park zu laufen.

Nun sitzen wir hier in der Auas Lodge und genießen die letzten Stunden Namibia. Es ist ein faszinierendes Land und jeder von uns trägt eine Menge toller Eindrücke und Erlebnisse im Gepäck nach Hause … und einer von uns auch noch einen überdimensionalen Holzelefanten ;-)

Zum Schluss möchte ich eine kurze Zusammenfassung zu einigen wichtigen Punkten geben, die von der Gruppe zusammengetragen wurden:

Essen / Trinken
Abwechslungsreich und sehr lecker, mal in Menüform, mal mit Buffet. Viel einheimische Kost. Wir hatten keinen Vegetarier dabei, wurden aber immer gefragt.

Unterkünfte / Lodges
Idyllisch gelegen, gemütlich und gut bis sehr gut ausgestattet, fast überall Moskitonetze über dem Bett und meist mit eigener Quelle. Von vielen wurde die Erwartung übertroffen.

Klima / Kleidung
Wir waren im Mai unterwegs, also Herbst und es war heiß, an einigen Stellen gefühlte 35–40 Grad. Allerdings war es eine trockene Hitze. Gedeckte Kleidung brauchte man kaum bis gar nicht, und vielmehr kurz als lang. In Swakopmund und im Osten morgens und abends eher kühler. Eine dicke Fleecejacke ist dort zu empfehlen.

Aktivitäten
Die Biketour war easy, die Wanderungen sind in großen Teilen gerade wegen der Hitze und der Höhenmeter sehr anspruchsvoll. Gute Wanderschuhe und Sonnenhut sind unbedingt erforderlich.

Geld
Am besten zu wechseln in Namibia selbst. Man kann direkt am Flughafen zu einem guten Kurs umtauschen. Kreditkarten werden oft, aber nicht immer akzeptiert, ebenso wie Euro. Einzuplanen ist das Geld für Getränke und Trinkgeld. Das Preisniveau ist allerdings sehr günstig.

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