Reisebericht: Les Trois Vallées 2022
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Am 04.03.2022 ging es nach 2 Jahren Coronapause wieder mit Frosch ins 3 Vallées, in den Sportclub Les Fontanettes.

Die Anreise mit dem Bus

Hinreise: Die Reise in die Trois Vallées dauert sehr lange und so buchte ich auch dieses Mal wieder einen Relax-Sessel. Die 17 € pro Strecke sind hervorragend angelegt, denn die Beinfreiheit (ich bin 1,83 m) ist schon außergewöhnlich gut, so dass man nachts auch durchaus zum Schlafen kommt und so weitestgehend ausgeruht am Zielort ankommt. 

Kleiner Zusatztipp, unbedingt zusätzlich einen Platz reservieren, auch wenn das nochmal 3,50 € pro Fahrt kostet, denn es gibt Relax-Sessel, die nicht „so toll“ sind z. B. die in der letzten Reihe.

Da wir keine unvorhergesehenen Zwischenfälle hatten, kamen wir schon pünktlich um 08:45 Uhr am Ziel an und hatten ausreichend Zeit zum Frühstücken. Die Verteilung der Skipässe war bestens organisiert, so dass wir schon kurz nach 10:00 Uhr im Lift saßen.

Der Sportclub Les Fontanettes

Der Sportclub Les Fontanettes ist ein ansprechendes, gutes Haus, das mich weitestgehend zufrieden stellte. Die Lage des Clubs ist super. Man geht ca. 100 m zum Lift und hat sofort Anschluss an das Skigebiet Les Menuires.

Der Wellnessbereich mit einer großzügigen Sauna ist eine schöne Abwechslung nach einem langen Skitag. In Zeiten von Corona mit max. 8 Personen (Eintrag in eine ausgehängte Liste) für eine Stunde hätte man hier entspannen können, wenn sich die Mitfahrer der Reise auch daran gehalten hätten. Eigenverantwortung und Grundrechenarten zählten aber leider nicht zu den Stärken der Mitreisenden, so dass auch durchaus mal 12 Personen gleichzeitig in der Sauna waren. 

Ferner diente die Sauna für mich als Duschgelegenheit, da sich zwei Doppelzimmer die Dusche teilen mussten und die Dusche sehr, sehr klein war. Ich konnte in dieser Dusche gerade mal stehen und mich nicht umdrehen, ohne irgendwo anzustoßen oder den Wassertemperaturregler zu verstellen. Zudem waren im Zimmer nebenan weibliche Wesen, die doch schon ein wenig länger im Bad sind.

Das Team

Das Team war eher durchschnittlich motiviert, kümmerte sich aber bei Nachfrage um alle Belange. Besonders herauszuheben waren hier die Barleiterin Lotta und Ihre Vertreterin Lena.

Die Hausleitung ist seit Jahren in der Hand von Alex, der diese Aufgabe zwar sehr routiniert und souverän ausführt, aber man merkt sehr schnell, dass er das schon zu lange am gleichen Ort macht. An einem Tag lief der Lift, der einen ins Skigebiet bringt, nicht, so dass wir nicht wussten, welche Alternativen es zu diesem Lift gibt.

Das Team, welches noch im Speisesaal saß, wusste nicht was dann zu tun war und dem kurz darauf erscheinenden Hausleiter musste man die notwendigen Informationen unter ständigem Nachfragen aus der Nase ziehen. Hier wünscht man sich ein kurze und knappe Auflistung der Alternativen mit einem Hinweis, was denn wohl die beste Alternative ist. Wir entschieden uns für das glücklicherweise vorhandene Auto eines Mitreisenden und fuhren darauf direkt nach Les Menuires, wo wir auch ohne Probleme einen kostenlosen Parkplatz an der Piste bekamen.

Die, die sich für den dann vielleicht kommenden Skibus entschieden haben, mussten teilweise bis zu 1 Stunde warten, um ins Gebiet zu kommen.

Die angebotene Animation (Kickerabend, Fackelwanderung, Musikquiz usw.) wurden wie bei Frosch üblich engagiert durchgeführt. Wer Après-Ski im Stil von Österreich sucht, ist in Frankreich eher falsch. Hier macht man Après-Ski auch eher mit „Clubmusik“. Die Adresse hierfür: Das La Folie Douce in Val Thorens. Nachmittags brechend voll, auch in Zeiten von Corona, und Mega-Party.

Wenn man nachmittags mit dem Sessellift Plein Süd von Val Thorens zurück nach Les Menuires fährt, fährt man unweigerlich daran vorbei.

Ein Skiguiding habe ich auch dieses Mal nicht mitgemacht, da wir in einer Gruppe unterwegs waren und wir uns hier schon sehr gut auskennen. Es soll aber, so wie ich gehört, habe völlig O.K. gewesen sein.

Einen Skiverleih mit Service zu zivilen Preisen bietet der Sportclub auch an. Skischuhe muss man aber selber mitbringen oder in Les Menuires ausleihen.

Das Zimmer

Ich hatte ein Doppelzimmer in der 1. Etage ohne Balkon der Kat. C mit Du/WC.

Das Zimmer war bisher das kleinste Zimmer, dass ich jemals in irgendeinem Frosch Haus hatte, es war aber gerade noch ausreichend. Die Sauberkeit der Zimmer war wie auch beim letzten Mal gut. Es gibt kostenloses WLAN, welches ich selbst auf dem Zimmer (104) noch empfangen konnte. Zusätzlich gab es im Vorraum zu den beiden Doppelzimmern noch eine kleine Küche mit Kühlschrank.

Der Ort Le Bettaix besteht fast nur aus kleinen Häuschen mit Appartements. Im Ort gibt es leider keinen Supermarkt und er bietet von daher nichts Weiteres, über das man berichten könnte.

Die Schneelage

Die Schneebedingungen waren für Anfang März noch gut. Es hatte aber seit dem 21.02. nicht mehr geschneit und in unserer Woche kam auch kein Neuschnee mehr. Dafür hatten wir Sonne satt und winterliche Temperaturen. Die Pisten waren leider sehr hart und glatt. Freerider kamen dieses Mal nicht auf Ihre Kosten. Auch hier scheint der Klimawandel langsam anzukommen. An den warmen Tagen fährt man am besten nach Val Thorens, da dieser mit 2.300 m der höchstgelegene Skiort Europas ist und somit meist noch gute Bedingungen hat.

Meribel oder Courchevel liegen deutlich tiefer und haben dann sehr schnell sulzige Pisten.

Die Skigebiete im Einzelnen

Les Menuires:

Das Gebiet, welches man am Morgen als erstes durchfahren muss, um in die anderen Gebiete zu kommen. Nicht schön, aber man muss halt durch. Für Anfänger gut geeignet.

Immer noch mein Tipp: die kleine Hütte „Alpage" an der gleichnamigen Abfahrt. Hier kann man mit der Nachmittagssonne den Tag ausklingen lassen, da man von hier aus keinen Lift mehr braucht, um zurück zum Club zu kommen. Zudem sind die Preise hier für französische Verhältnisse noch zivil.

La Masse:

Kleines Gebiet gegenüber von Les Menuires. Hier hat es zwar nicht viele Pisten, dafür sind diese ein wenig anspruchsvoller als Les Menuires und liegen den ganzen Tag in der Sonne.

Leider hat man sich hier entschieden, nur noch eine einzige Gondel, zwar neu, zum Gipfel fahren zu lassen, was nun dafür sorgt, dass man spätestens ab 09:30 Uhr in der Schlange steht. Am besten früh hoch, eine Abfahrt machen und dann wieder weiterfahren.

Val Thorens:

Mit Pisten aller Schwierigkeitsgrade, aber auch für Anfänger sehr gut geeignet. Viele schöne Hütten, die aber auch nicht gerade preiswert sind.

Absolutes Muss hier: Cime de Caron – mit 3.200 m der höchste Punkt. Grandiose 360 Grad Rund-um-Sicht. Hier gibt es sowohl rote als auch schwarze Abfahrten und besonders bei Neuschnee viele Möglichkeiten, mal abseits der Piste zu fahren. Man sollte nicht von Val Thorens hochfahren, weil man hier auch oft sehr lange an der Gondel steht, sondern die neue Gondel von Orelle nehmen. Hier war der Zustieg sehr entspannt.

In Orelle fährt man mit dem Bouchet-Sessellift zur höchsten Stelle des Gebietes auf 3.280 m fahren

Hier bieten kann man an einem Drahtseil hängend über das gesamte Tal zur anderen Seite schwingen, kostet über 50,-€, die Wartezeit liegt aber je nach Andrang über 1 Stunde.

In Orelle gibt es nur eine einzige Hütte, die man aber unbedingt mal besuchen sollte, da Sie die günstigsten Preise im ganzen Gebiet hat und dabei noch guten Speisen anbietet. Hier hatte ich ein Tagesgericht, einen leckeren Blaubeerkuchen und einen Glühwein für 24,80 €!!!

Val Thorens ist sehr windanfällig, also unbedingt den Wetterbericht anschauen. Glücklicherweise gibt es auch eine Abfahrt zur Talstation von La Masse, so dass man hier aber immer noch wegkommt.

Meribel:

Für ein französisches Skigebiet ein sehr hübscher Ort, der sich sehr gut in die Landschaft integriert.

Hier sind die Hüttenpreise durchaus höher. Am Ende der Gondel „TÉLÉCABINE DES RHODOS“ gibt es eine noch bezahlbare Hütte („Rhodos“ nur Self-Service) mit schöner und meist nicht so voller Sonnenterrasse.

Von der Gipfelstation der Saulire-Express Gondel hat man bei guter Fernsicht einen der besten Ausblicke auf den Mont Blanc.

Die Pisten sind bei ausreichender Schneelage gut zu fahren und es ist für jeden was dabei. Wenn es aber zu warm wird, sind die Pisten hier sehr schnell sulzig, da alle Pisten den ganzen Tag in der Sonne liegen.

Früh am Morgen sollte man auf jeden Fall zum Mont Vallon hochfahren, da die Abfahrten hier aufgrund der Höhe besonders gut zu fahren sind.

Meribel liegt auf dem Weg zu Courchevel und wird daher meist nur durchfahren.

Man sollte sich aber mal die Mühe machen, alle Pisten die an den Verbindungsliften liegen zu fahren. Am besten von Les Menuires den Berg in Richtung Sait Martin entlanghangeln und dabei alle Pisten auf der Seite von Meribel mal fahren – es lohnt sich.

Bei ausreichender Schneelage unbedingt mal die Talabfahrt nach Les Allues, Meribel fahren. Einfach nur schön und nur Naturschnee.

Courchevel:

Das teuerste der 3 Gebiete. Hier zahlt man für einen Kaffee schon mal bis zu 8 € und auf den Hütten beginnen die Preise der Menüs so bei ca. 35 €. Da im nächsten Jahr hier die Ski-WM stattfinden soll, wird gerade ne Menge modernisiert.

Wir haben hier Pause mitten im Ort gemacht. Hier gibt es in einem Einkaufszentrum, ein kleines Bistro und einen Supermarkt mit günstigen Preisen. Frosch hat diese Jahr ein Guiding hierhin gemacht. Mein Tipp, hier was kaufen und dann zu einer der Picknick-Areas, die im Pistenplan eingezeichnet sind, fahren.

Direkt daneben ist ein kleines unscheinbares Restaurant (SKY) mit einer Außenterrasse, welches man über eine Außentreppe erreicht. Hier hatten wir das Tagesgericht für 18 € und der Kaffee liegt bei günstigen 3 €. Wir haben es genossen.

Courchevel bietet mit die schönsten Pisten. Es gibt Carvingpisten, anspruchsvolle Steilhänge, viele Off-Pist-Möglichkeiten, aber auch viele für Anfänger geeignete Pisten.

Da es dieses Mal noch kalt genug war, konnten wir sogar bis La Tania auf 1.300 m abfahren. Leichte, blaue Talabfahrt, die gerade bei schlechter Sicht sehr gut zu fahren ist, da Sie komplett durch einen Wald führt.

Das Essen im Club

Es gibt auch hier, wie bei Frosch üblich ein 4-Gang-Menü, das am Tisch gereicht wird: Suppe, Salat, Hauptgericht und der Nachtisch.

Die Qualität, die Auswahl und der Geschmack der Speisen waren in diesem Jahr, was das Abendessen betrifft leider nur ausreichend.

Der Koch hatte sich beim Snowboarden die Schulter gebrochen und Frosch hatte keinen Ersatz gefunden. Da der Koch aber die ganze Zeit über anwesend war, war es schon sehr verwunderlich, dass es nicht gelang, die Speisen auch nur annähernd zu würzen und geschweige denn warm an den Tisch zu bringen. Die Suppen, die als „Cremesuppen“ bezeichnet wurden, waren verwässerte Süppchen mit einem Hauch von Gemüse. Dies war, was meine Erfahrungen bei Frosch betrifft, das mit Abstand dürftigste Abendessen, welches ich je zu mir genommen habe.

Für Vegetarier wurden den Hauptgang betreffend Extra-Speisen angeboten. Selbst auf Allergien wird Rücksicht genommen.

Das Frühstücksbuffet war gut ausgestattet und die Möglichkeit mit dem Lunchpaket für den Mittag hilft hier, genauso wie in den Schweizer Clubs, die Urlaubskasse zu schonen.

Aber auch hier habe ich eine kleine Anmerkung:

Der Platz für das Buffet ist für die Anzahl der Reisenden zu klein bemessen und so kommt es aufgrund der doch sehr kurzen Frühstückszeiten 08:00 Uhr bis 09:15 Uhr zu sehr langen Schlangen und einem permanenten Gewusel im Bereich des Buffets.

Von einem „gemütlichen“ Frühstücken kann hier nicht die Rede sein. Zumal, wenn man wie wir schon den Lift um 08:45 Uhr nehmen möchte, muss man sich schon das Frühstück „reinstopfen“, um das zu schaffen.

Einige Teamer haben daher von sich aus schon um 07:50 Uhr den Speisesaal geöffnet, um hier Abhilfe zu schaffen.

Eine Änderung der Anfangszeit auf 07:30 / 07:45 Uhr würde die Angelegenheit deutlich angenehmer gestalten.

Das dies deutlich angenehmer geht, habe ich im Januar im Frosch Club Maria Teresa erlebt, wo es schon ab 07:15 Uhr Frühstück gab. (Auch hierzu habe ich einen Bericht geschrieben)

Corona

Das Hygienekonzept hat mich im Gegensatz zu Südtirol nicht überzeugt. Anzahl der Leute in der Sauna viel zu hoch. Abstand der Tische zum Büffet teilweise unter 1 Meter und die Anzahl der Personen pro Tisch lag bei 10. Keine Einweghandschuhe wie in Davos und Südtirol um nur einige Probleme aufzuzeigen.

Nicht verwunderlich, dass es auch hier im Nachhinein wieder mind. einen positiven Fall gab.

Fazit

Ein sehr zu empfehlendes Reiseziel, mit einem riesigen Pistenangebot und für mich besonders wichtig: nicht so hoffnungslos überfüllt wie die Gebiete in Österreich.

Ich denke, dass ich auch hier nicht zum letzten Mal gewesen bin. Fast alle Mitreisenden im Club kommen seit vielen Jahren immer wieder - das sagt alles.

Wie bei so vielen Reisen zuvor sorgten auch hier die Mitreisenden dafür, dass es ein sehr schöner Urlaub wurde.

Einen herzlichen Gruß an alle, die dabei waren, insbesondere an Anke, Jörg und an alle die mit uns den Gewinn des Musikquiz feierten :) sowie meinen Zimmerkameraden und Musikquiz Gegner Roland.

Unser Skipass hat 429,- Euro für 8 Tage gekostet. Günstig ist anders, aber das Angebot an Pisten sucht seinesgleichen auf der Welt, von daher jammert man auf hohem Niveau.

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