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Worauf sollte ich bei einer Yogamatte achten?
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Yoga ist schon lange kein Nischen-Sport mehr. Kein Wunder, denn Yoga hat einige positive Effekte auf unsere Gesundheit: Es hemmt die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol, reguliert den Hormonhaushalt, stärkt das Herz, kräftigt den Körper und hilft bei Verspannungen.

Und nicht zuletzt in diesen Zeiten mindestens genauso wichtig: Es wirkt sich positiv auf unsere Psyche aus - Yoga entspannt, energetisiert und ist stimmungsaufhellend.

Plus: Man kann es auch wunderbar von zuhause aus praktizieren! 

Einfach Matte ausrollen und los geht's!

Doch Yogamatten gibt es wie Sand am Meer

Auch wenn Yoga traditionell barfuß auf einem glatten Boden praktiziert wird, ist es doch angenehmer mit einer weichen Unterlage.

Wer es sich beim Yoga also bequem machen möchte, sollte beim Kauf auf die Dicke, Länge und Rutschfestigkeit genauso wie auf das Material der Yogamatte achten. Wer gleichzeitig auch etwas Gutes tun möchte, achtet darüber hinaus auf Nachhaltigkeit der Yogamatte: Wo wurde sie aus welchem Material hergestellt und unter welchen Bedingungen?

Yogamatte ist nicht gleich Yogamatte

Denn Matten gibt es aus Kunststoff, Kautschuk, Wolle - ja sogar Matten aus Jute werden bei einigen Yogis bevorzugt.

Kunststoff-Matten

Die handelsüblichen (und wohl auch meistverkauften) Yogamatten sind aus PVC oder künstlichem Kautschuk und enthalten oft Weichmacher. 

Beim Yoga hat man ständig Hautkontakt mit der Matte - zählt mal mit, wie oft Eure Hände oder Füße schon bei einer 20-minütigen Praxis die Matte berühren. Bei bestimmten Übungen atmet man zudem tief ein und aus, nicht selten mit dem Gesicht nah an der Matte. Nicht zuletzt deswegen ist es empfehlenswert, dass man darauf achtet, dass die Matte frei von Schadstoffen ist.

Nach einer Untersuchung von Öko-Test kommen vor allem Kunststoff-Matten aus TPE (thermoplastische Elastomere) ohne gesundheitsschädliche Weichmacher aus. Ihr erkennt sie an dem Oeko-Tex-Siegel "Oeko-Tex Standard 100". Allerdings sind diese oft bereits nach wenigen Jahren verschlissen. 

Auch PVC-Matten kommen natürlich nicht ohne Weichmacher aus. Dafür halten sie wesentlich länger und sind leichter - ideal also, wenn Ihr (irgendwann wieder) viel unterwegs seid.

So genannte Korkmatten bestehen leider in der Regel nur aus einer dünnen Korkschicht, die auf eine Kunststoffmatte aufgetragen wird. Auch wenn es also erst einmal so klingt, sind sie kein reines Naturprodukt.

Nachhaltige Yogamatten

Achtsamkeit ist beim Yoga ein wichtiges Element. Wer als angehender Yogi auch seiner Umwelt gegenüber achtsam sein will, schaut gezielt nach nachhaltigen Yogamatten. Auch hier gibt es mehr Auswahl, als man zu Beginn vielleicht denken mag. 

Besonders ökologisch sind Yogamatten aus Naturkautschuk. Denn dieser ist biologisch abbaubar und auch gesundheitlich vollkommen unbedenklich. Wer doppelt und dreifach auf seinen ökologischen Fußabdruck Wert legen möchte, achtet beim Kauf zusätzlich darauf, dass der Naturkautschuk zur Herstellung der Matte nicht aus dem Amazonasgebiet kommt.

Einige Matten-Hersteller produzieren darüber hinaus auch lokal und/oder emissionsfrei.

Aber Achtung: Naturkautschuk-Matten sollten nach dem Kauf gut 10 Tage ausgelüftet werden, da sie anfangs noch einen starken Geruch nach Gummi mit sich bringen.

Matten aus Schurwolle

Für aktive Yoga-Einheiten eignen sich Woll-Matten zwar weniger, doch wenn Ihr Euch zum Beispiel im eher meditativen Yin-Yoga zuhause fühlt, kann die Investition in eine Yogamatte aus Wolle durchaus sinnvoll sein. Solche Matten haben eine rutschfeste Unterseite, wärmen bei Kälte besser und kühlen im Sommer.

Auch hier gilt: Schurwolle klingt erstmal natürlich, kann jedoch dennoch Schadstoffe enthalten. Beim Kauf sollte man also darauf achten, dass die Wolle nicht mit ungesunden Chemikalien behandelt wurde - z. B. mit Insektiziden, um Motten abzuwehren. Orientierung gibt Euch auch hier das Siegel "Oeko-Tex Standard 100“ (s. o.).

Und welches Material soll es nun sein?

Die Entscheidung kann ich wohl niemandem abnehmen. Doch ganz gleich, für welches Material man sich entscheidet: Es lohnt sich, ein wenig mehr zu investieren. Denn günstige Matten sind selten gut für die Gesundheit, sind weniger widerstandsfähig und sind auch noch seltener nachhaltig produziert.

So oder so gilt: Wer hundertprozentig auf Nummer sicher gehen möchte (oder seine Matte besonders gut schonen möchte), legt ein Handtuch auf. Hier gibt es auch spezielle Yogamatten-Handtücher und der direkte Hautkontakt wird so vermieden.

Dünn, mittel, dick - wie gemütlich darf die Yogamatte sein?

Für die meisten Yogastile ist eine Mattendicke von 4 bis 8 Millimetern sinnvoll.

Klingt erstmal dünn, ist aber bei einer entsprechenden Qualität der Matte auch ausreichend.

Für kraftvolle und schnelle Yogastile - wie beispielsweise Power- oder Ashtanga-Yoga - ist in erster Linie die Rutschfestigkeit wichtig, die Dicke eher zweitrangig: Normalerweise eignen sich hier Matten mit 4 bis 5 Millimeter Dicke. Wird die Matte dicker, werden die Balance-Haltungen schwerer.

Für ruhige Yogastile wie Yin-Yoga sollte die Matte vor allem bequem sein - hier dürfen es gern auch 8 Millimeter sein.

Übrigens: Besonders dünne - oft so genannte "Reise-Matten" - mit 3 Millimeter Dicke passen sogar ganz leicht ins Handgepäck. Falls Ihr bei Eurer nächsten Yogareise nicht auf Eure eigene Matte verzichten wollt.

Und wie lang sollte die Yogamatte sein?

Das kommt ganz auf Euch an! Eure Matte sollte so lang sein, dass Ihr ausgestreckt auf ihr liegen könnt und sowohl an den Füßen als auch am Kopf noch ein paar Zentimeter Platz habt. 

Wenn Ihr eher aktives Yoga praktiziert, ist eine breitere Matte praktisch. Ruhige Yoga-Einheiten können auch auf schmalen Matten absolviert werden.