Reisen & Entdecken: Deutschland: 12 großartige Wanderregionen vor der eigenen Haustür
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Deutschland: 12 großartige Wanderregionen vor der eigenen Haustür
24.04.2020
Tjorven vom Frosch Team
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Für manch großartige Aussicht muss man nicht weit reisen: Gleich (fast) vor der Haustür beginnen oft die schönsten Wanderwege. Daher wundert es uns schon lange nicht mehr, dass unsere Frosch Tagestouren in ganz Deutschland immer beliebter werden (und immer mehr angeboten werden!).
12 Regionen, einmal quer durch Deutschland, in denen Wandern besonders schön ist:
Karwendel
Ganz unten in Süddeutschland und direkt an der Österreichischen Grenze befindet sich das Karwendel.
Die Gebirgsgruppe in den Nördlichen Kalkalpen liegt zwar zu 80 % in Österreich, bietet aber auch auf der deutschen Seite Postkartenmotive en masse: wildromantische Bergkulissen, weite Almen, tiefblaue Bergseen und tiefeingeschnittene Täler.
Und die hübschen Alpenorte wie Mittenwald oder Garmisch-Partenkirchen sind ideale Ausgangspunkte für Wanderungen durch das Karwendel. Von einfachen Panoramawegen bis hin zu anspruchsvollen (Mehrtages-) Touren findet hier jeder Wanderer seinen Weg.
Bayerischer Wald
Der Bayerische Wald bildet gemeinsam mit dem Böhmerwald das größte zusammenhängende Waldgebirge Mitteleuropas.
Den Slogan "Erfrischend natürlich" nimmt man sich hier sehr zu Herzen: In der größten Waldlandschaft Mitteuropas warten auf 6.000 km² nicht nur der erste und älteste Nationalpark und einzige Urwald Deutschlands auf Euch, sondern auch gleich zwei Naturparks
Ausgezeichnete Wanderwege wie der Goldsteig (mit insgesamt 660 km der längste Weitwanderweg Deutschlands!) verlaufen in Teilen durch den Bayerischen Wald.
Wer unter der Woche kommt, hat zudem viele Pfade ganz für sich allein. Doch Vorsicht: Erfahrene sprechen von Suchtgefahr! Wer einmal hier war, kommt immer wieder ...
Schwäbische Alb
Das rund 180 Kilometer lange Karstgebirge zwischen Stuttgart und dem Bodensee erhebt sich bis zu 1.000 Meter hoch aus dem umliegenden Flachland. Neckar und Donau umfließen die steilen Felswände mit ihren engen Tälern und den weiten Hochflächen.
Ein besonderes Highlight: der Albtrauf. Bis auf 1.000 Meter erhebt sich die 200 Kilometer lange Felskante, die das raue Hochplateau vom sanften Albvorland trennt. Atemberaubende Ausblicke auf eben solches, den Schwarzwald und bis zu den Alpen sind mindestens genauso schön wie das naturnahe Wandern auf dem Albtrauf.
Das sieht übrigens auch die UNESCO so: Seit 2009 ist die Region Schwäbische Alb UNESCO-Biosphärengebiet.
Der Schwarzwald steht nicht nur für einen super-leckeren Kuchen sondern ist auch Deutschlands höchstes und größtes zusammenhängendes Mittelgebirge und verspricht Wanderern märchenhafte Fichtenwälder, wildromantische Täler und sonnenbeschienene Berggipfel.
So vielfältig wie die Landschaft sind auch die Wanderwege: 24.000 (!!) Kilometer markierte Wanderwege führen durch den Schwarzwald. Das wohl großartigste Rundum-Panorama im gesamten Schwarzwald - von der schneebedeckten Schweizer Alpenkette über das Rheintal bis hin zu den Vogesen im benachbarten Elsass - findet Ihr auf dem 1.414 Meter hohen Belchen. Manchmal kann man in der Ferne sogar der Mont Blanc erkennen!
Und: Die kostenlose Schwarzwald App ist bei so viel Möglichkeiten auf jeden Fall zu empfehlen!
Artenreiche Mischwälder, sonnige Wiesentäler, mächtige Felsentürme und sagenumwobene Burgruinen machen den Pfälzer Wald einzigartig.
Kein Wunder, dass er bereits seit 1992 UNESCO-Bioshärenreservat ist (seit 1998 zusammen mit dem französischen Naturpark Vogesen auch das einzige grenzüberschreitende UNESCO-Biosphärenreservat Deutschlands.
Fast 80 % der 1.771 km² großen Fläche sind mit Wald bedeckt, doch auch Flusstäler, Teiche, Moore, Wiesen und Felsformationen aus rotem Buntsandstein prägen die Landschaft. Dazwischen erinnern immer wieder alte Burgen auf den Bergkuppen an längst vergangene Zeiten.
35 Premium-Wanderwege führen durch den Pfälzer Wald. Dabei gelten der 143 Kilometer lange Pfälzer Waldpfad und der 170 Kilometer lange Pfälzer Weinsteig als Hauptwanderwege.
Thüringer Schiefergebirge
Zwischen dem Thüringer Wald und dem Thüringer Vogtland erstreckt sich das Thüringer Schiefergebirge.
Dichte Wälder wechseln sich mit Hochflächen, steilen Hängen und tief eingeschnitten Tälern ab; die typischen Schieferhäuser prägen die zahlreichen kleinen Orte im Schiefergebirge.
Diverse Bergbäche und die Saale bahnen sich ihren Weg durch die Hügellandschaft, dazwischen liegen größere und kleinere Stauseen - hier gibt's also nicht nur viel Grün, sondern auch viel Blau!
Unter den vielen (Fern-) Wanderwegen im Schiefergebirge ist der Rennsteig, der über die Gebirgskämme vom Thüringer Wald und des Schiefergebirges verläuft, wohl der bekannteste.
Sächsische Schweiz
Die urzeitlichen, bizarren Elbsandsteinmassive der Sächsischen Schweiz sind weiter über die Grenzen des Nationalparks bekannt.
Hier, an der deutsch-tschechischen Grenze zieht die Natur seit jeher die Blicke auf sich: Denn bereits Anfang des 18. Jahrhunderts haben Künstler wie Caspar David Friedrich bereits die Schönheit der Sächsischen Schweiz erkannt und eingefangen. Heutzutage können wir als Wanderer auf dem 112 Kilometer langen Malerweg ihren Spuren folgen.
Und Wandern in der Nationalparkregion Sächsische Schweiz ist ein Traum! Etwa 1.200 Kilometer markierter Wanderwege führen durch das Elbsandsteingebirge.
Die Nationalparkregion besteht aus Nationalpark (93,5 km²) und dem umgebenden Landschaftsschutzgebiet (287,5 km²). Der Nationalpark enthält besonders geschützte Zonen, die sogenannten „Kernzonen“. Wandern darf man fast überall.
Harz
Der Brocken im Harz: mit 1.141 Metern der höchste Berg Norddeutschlands und wohl auch der sagenumwobenste. Der Sage nach ruft der Teufel jedes Jahr zur Walpurgisnacht (am 30. April) Hexen aus dem ganzen Land zum Brocken. Bei einem großen Fest tanzen diese in einem großen Kreis mit dem Rücken zueinander um ein Feuer herum und vermählen sich anschließend mit dem Teufel.
Doch nicht nur die Geschichte des Brockens ist sagenhaft, auch die Natur im Harz: Ausgedehnte, tiefe Wälder, bizarre Felsformationen, jahrtausendealte Moore, ursprüngliche Bachläufe und der majestätische Brocken machen das Mittelgebige zum Paradies für Luchs und Wildkatze - und für Wanderer!
Das Wanderwegenetz umfasst 8.000 Kilometer und macht den Harz zu einem echten Wanderparadies. Ob gemütliche Spaziergänge auf ausgebauten Wegen oder herausfordernde Kletteranstiege auf schmalen Pfaden: Durch eine Höhendifferenz im Harz von mehr als 900 Metern ist alles möglich.
Bergisches Land
Am Rande Nordrhein-Westfalens liegen sanft geschwungene Hügel, Wiesen, Wälder und Täler mit rauschenden Bächen, Talsperren und kleine Dörfer mit Fachwerkhäusern - das Bergische Land. Besonders beeindruckend sind die weiten Ausblicke, die sich immer wieder von den zahlreichen Höhenzügen bieten.
Mit dem Bergischen Weg und dem Bergischen Panoramasteig gibt es gleich zwei zertifizierte Fernwanderwege durch die abwechslungsreiche Landschaft. Und auch die vielen Bergischen Streifzüge, Themenwanderwege im Bergischen Land, bieten auf unterschiedlich langen Strecken historische oder naturkundliche, technische oder literarische Erlebnisse. Insgesamt gibt es über 4.000 Kilometer gekennzeichnete Wanderwege.
Teutoburger Wald
Die Varusschlacht 9 n. Chr. - sagt Euch nichts? In der besagten Schlacht im Teutoburger Wald hinderten damals die Germanen die Römer daran, die begehrten rechtsrheinischen Regionen zu annektieren. Das Hermannsdenkmal bei Detmold erinnert noch heute an diese Schlacht.
Und auch sonst findet man im Teutoburger Wald, der sich auf etwa 105 Kilometern zwischen Niedersachsen und NRW erstreckt, überall Zeugnisse europäischer Geschichte: Die Römer & Germanen, die Sachsen & Franken, die Kirche & Hanse haben die Region geprägt.
Durch den liebevoll genannten "Teuto" erstreckt sich ein gut ausgebautes und markiertes Wegenetz, die abwechslungsreiche Kultur- und Naturlandschaft des Mittelgebirges mit ihren artenreichen Mischwäldern, kleinen Fachwerkdörfern, schroffen Felsen und tiefen Tälern verbindet.
Über 675 Wanderwege werden im Teuto-Navigator, einer interaktiven Karte, vorgestellt. Unter ihnen findet man naürlich auch die zu den „Top Trails of Germany“ gehörenden und traditionsreichen Hermannshöhen und die Premiumwanderwege Teutoschleifen.
Lüneburger Heide
Vor den Toren Hamburgs erstreckt sich eine der größten zusammenhängenden Heideflächen Mitteleuropas. Höhenmeter macht man hier vielleicht wenige, aber weite Hochmoore, dichte Wälder, Flüsse und kleine Dörfer mit reetgedeckten Häusern machen die Lüneburger Heide zu einem Wanderparadies.
Die Beweidung der Heideflächen mit Heidschnucken-Schafen ist dabei für die Region essentiell: Die Heidschnucken verbeißen junge Bäume und verhindern damit, dass sich Birken- und Kiefernbäume auf den Heideflächen ausdehnen können. Insgesamt 10 Herden sind an 365 Tagen im Jahr in der Lüneburger Heide unterwegs.
Gerade während der Heideblüte im August und September ist die Lüneburger Heide ein beliebtes Wanderziel: Überall kann man dann den bekannten lila Blütenteppich bewundern, nur kurz unterbrochen von den sattgrünen Wacholdern oder silbernen Birken. Die größten zusammenhängenden Heideflächen befinden sich im autofreien Naturschutzgebiet Lüneburger Heide rund um den 169 Meter hohen Wilseder Berg.
Aber auch zu jeder anderen Jahreszeit ist es hier wunderschön (und auch leerer!).
Mecklenburgische Seenplatte
1.117 natürliche Seen, eingebettet in eine sanfte Landschaft mit Hügeln, Wäldern und Feldern durchziehen die Mecklenburgische Seenplatte.
8 Nationale Naturlandschaften liegen in der Region - unter ihnen der 322 km² große Müritz-Nationalpark. Nirgendwo in Deutschland brüten heute mehr See- und Fischadler und Kraniche als hier, denn ausgedehnte Wälder, glitzernde Seen und Moorlandschaften bieten den idealen Lebensraum für viele Tiere. Diese Region der Mecklenburgischen Seenplatte ist außerdem seit 2011 UNESCO-Weltnaturerbe.
Unterschiedlichste Wege verlaufen kreuz und quer durch die faszinierende Seenlandschaft. Zu den schönsten unter ihnen zählt u. a. der etwa 175 Kilometer lange Müritz-Nationalparkweg.
Außerdem kann man hier nachts auf die Suche nach der Milchstraße gehen - durch die geringe Luftverschmutzung in der Region ist diese besonders im Herbst und Winter bei klarem Himmel sichtbar.
