Reiseberichte


FroschTagestour | Muttental am 2. Februar 2020
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Schon die Woche vorher kam per Mail noch eine Info von Peter, dem Guide für die Regionale, mit dem genauen Treffpunkt. Nun muss nur noch die Wettervorhersage besser werden…

Am Sonntagmorgen aber regnet es ... naja ... es nieselt. Egal, es gibt ja nur die falsche Kleidung, oder? Pünktlich um 11 Uhr sind alle am Treffpunkt. 

Naja … Fünf Personen haben sich abgemeldet, so dass wir mit dem Guide insgesamt nur elf Teilnehmer sind. Eine überschaubare Gruppe. Eigentlich war die Tour ausgebucht. Schade, so können keine anderen nachrücken. Aber so ist es eben…

Zunächst macht Peter immer eine kleine Vorstellrunde wo jeder kurz seinen Namen und Wohnort sagt, so dass jeder eine kurze Info über alle Mitwanderer bekommt. Und schon geht es los, gerade bei dem Nieselregen will man sich eher bewegen als stehen. Glücklicherweise ist es nicht zu kalt und auch nicht windig.

Es geht gleich hinauf zum Schloss Steinhausen. 

Peter erzählt kurz ein paar Eckdaten zu dem historischen Gebäude und wir beschließen gemeinsam, eine kurze Pause einzulegen. Nicht, weil wir nach 500 Metern schon geschafft sind, sondern weil es hier im Vorhof eine Ausstellung von Skulpturen gibt, die zum Großteil aus altem Metall gefertigt wurden. Echt interessant. 

Dann geht es aber auch schon weiter. 

Zunächst führt der Weg über eine schmale Straße, dann gehen wir schon an der Einkehrmöglichkeit zum Ende der Wanderung vorbei und wandern schließlich in den Wald hinein. Durch den Regen der letzten Tage ist der Waldboden stark aufgeweicht und sehr matschig. 

Wer hier zimperlich ist, hätte Pech gehabt. Aber die Gruppe ist total entspannt und allen scheint das Wetter nichts auszumachen. An einer Weggabelung fragt Peter noch in die Gruppe, ob wir gegebenenfalls die Tour von etwa 11 auf 8 Kilometer wegen des Wetters verkürzen wollen, aber wir alle wollen keine Kürzung.

Weiter geht es am Muttenbach entlang. 

Ständig kommt man an kleinen Zechen vorbei, die Eingänge sind manchmal schmuckvoll durch geschmiedete Eisengitter abgesperrt, manchmal eher schlicht abgesperrt. Oft stehen Hinweisschilder dabei. 

Peter erklärt uns auch noch etwas zum Beginn des Bergbaus in dieser Gegend um Witten. Wie es oft ist, gibt es auch hier Sagen, die immer weitergetragen wurden. Ob etwas Wahres dran ist? Bestimmt! Aber man möchte auch nicht alles 100%ig genau wissen. Ich jedenfalls lese mir keines der Hinweisschilder durch, sondern lausche, wie der Rest der Gruppe, Peters Erzählungen.

Der Weg ist anfangs recht breit, man läuft alleine oder zu zweit oder dritt und, das habe ich bei jeder meiner Tagestouren festgestellt, tauscht sich über bereits gemachte oder geplante Froschreisen aus. Gerade jetzt zu Jahresbeginn hat man ja noch Pläne oder eben vieles vor sich, und vielleicht ist ja der eine oder andere Tipp dabei.

Der Weg führt teils bergauf, teils bergab weiter. 

Wir rasten kurz an einem Parkplatz, um Mitgebrachtes zu trinken. Aber bei dem Niesel, der ohne Unterlass herrscht, will keiner lange verweilen. 

Peter erklärt noch, dass es im Muttental drei verschiedene Rundwege gibt, wir verbinden quasi zwei davon zu einem. Außerdem geht er noch einmal auf die Geschichte und auch die Arbeitsbedingungen des Bergbaus ein und erklärt ganz nebenbei, woher das Sprichwort „Er ist weg vom Fenster" kommt. Alles sehr kurzweilig und unterhaltsam.

Immer wieder treffen wir auf Zechen oder andere Überbleibsel aus der Bergbauzeit. Im Sommer muss es noch schöner hier sein, wenn alles grün und nicht ganz so matschig ist.

Der Weg wird nun schmaler und wir stapfen eher hintereinander her. 

Matschig und nass bleibt es. Wieder einmal merkt man, dass vernünftige Kleidung doch gut ist. 

Ein schmaler Pfad geht nun steil bergab, vorher gibt es noch ein paar Tipps, wie solche Passagen leichter zu überwinden sind – bei diesem aufgeweichten und dadurch sehr rutschigem Boden sehr hilfreich. Ohne Probleme kommen wir unten an. 

Der schmale Weg schlängelt sich noch ein Stück weiter, bis wir auf das nächste geschichtliche Bauwerk stoßen: die Burgruine von Hardenberg. Man könnte fast denken, wir seien in Schottland. Sehr malerisch an der Ruhr gelegen kann man auf den Resten der Ruine herumwandern. 

Die Geschichte des Burgherrn und des Zwergenkönigs Goldemar schildert uns Peter auch noch anschaulich. Nach einem kurzen Stopp, bei dem die meisten ihren mitgebrachten Proviant verzehren und Peter noch ein paar Weingummi-Frösche verteilt, geht es zum letzten Viertel des Weges.

Auf der Rückseite der Zeche Nachtigall können wir an dem vor uns aufragenden Berg noch sehr gut die verschiedenen Gesteinsschichten erkennen, die auch an einer Hinweistafel erklärt werden. 

Aber langsam freuen wir uns wohl alle auf die Einkehr zum Ende der Tour. 

Im Bethaus, unweit des Startpunktes, hat Peter einen Tisch reserviert. Über das Bethaus hatte er uns bereits vorab etwas erzählt, und zwar, dass am Anfang und Ende der Schichten dort die Bergarbeiter gebetet haben, aber dies auch vor dem Hintergrund, dass am Ende des Tages auch so die Vollzähligkeit der Bergleute geprüft wurde.

Wir sind noch vollzählig und sind froh, dass der Tisch reserviert ist, denn die kleine Gaststube ist voll. 

Der Wirt erzählt uns die Auswahl und die meisten wählen etwas Herzhaftes, aber der Kuchen sieht auch sehr lecker aus. Die Getränke und auch das Essen kommen schnell und wir genießen die Wärme in der Gaststube. Nach etwa einer Stunde brechen wir gemeinsam auf. Noch ein paar Minuten und schon sind wir wieder am Ausgangspunkt in Witten.

Peter gibt noch den Hinweis, die Zeche Nachtigall zu besuchen, dessen Haupteingang nur wenige Gehminuten entfernt liegt, aber alle wollen lieber den Tag entspannt ausklingen lassen.

Bei dem Wetter hätte man sich allein vielleicht nicht aufgerafft, aber in der Gruppe hat man den Nieselregen und das Grau gar nicht mehr wahrgenommen. Für mich sicher nicht die letzte Frosch Tagestour.

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